Wenn Sie sich mit Freunden oder innerhalb Ihrer Familie unterhalten, wie sprechen Sie dann? Richtig, wahrscheinlich sprechen Sie „ganz normal“. Damit ist die gewöhnliche Umgangssprache gemeint. Doch wenn Sie sich in Ihrem beruflichen Umfeld aufhalten und haben einen persönlichen Termin mit einem Geschäftskunden, werden Sie sicher ein anderes Deutsch sprechen: Sie verwenden Fachvokabular. Und Sie drücken sich im Allgemeinen viel gewählter aus. Wahrscheinlich werden Sie auch Ihren regionalen Dialekt, sollten Sie diesen normalerweise in Ihrer alltäglichen Umgangssprache sprechen, unterdrücken.

Im Englischen verhält es sich genauso. Das Englisch, das Sie in der Schule gelernt haben, ist im Grunde genommen die Umgangssprache, in der Menschen locker miteinander reden: Freunde, Familienmitglieder untereinander, Nachbarn. Das Englisch, das Sie im Geschäftsleben sprechen, ist Business Englisch, zu Deutsch: Wirtschaftsenglisch.

Immer mehr Firmen und Konzerne arbeiten global, und die Sprache der internationalen Geschäftswelt ist Englisch. Wer Wirtschaftsenglisch wirklich gut beherrscht, wird nicht von Arbeitslosigkeit bedroht sein: In immer mehr Stellenanzeigen wird ein flüssiges Englisch in Wort und Schrift der Bewerber vorausgesetzt. Gemeint ist auch hier: Wirtschaftsenglisch. Es genügt nicht, wenn Sie die Umgangssprache beherrschen. Sie werden in einer solchen Position mit Geschäftspartnern aus aller Welt zu tun haben und sollten nicht nur die Fachbegriffe Ihrer Branche kennen – sondern auch das Vokabular im allgemeinen Geschäftsleben.

Viele Bewerber sind nun der Meinung, dass sie sich das Vokabular im Laufe der Zeit sicher aneignen werden. Das kann ein Fehler sein! Natürlich ist es hilfreich, wenn Sie sich in der englischen Sprache gut oder sogar sehr gut verständigen können. Doch bis Sie das Vokabular beherrschen, das im Geschäftsleben, in der Wirtschaft, verwendet wird, haben Sie eine Menge Situationen zu meistern. Situationen, in denen Sie sich bei Geschäftskunden und Geschäftspartnern tatsächlich blamieren können.

Die Grammatikregeln im Wirtschaftsenglisch sind um einiges schärfer als in der Umgangssprache. Vergleichen Sie es bitte einfach mit Hochdeutsch und Ihrer allgemeinen, deutschen Sprache. Zu einem guten Freund oder einem Bekannten würden Sie sagen: „Wir treffen uns auf ein Bierchen und reden drüber.“ Zu einem Geschäftspartner würden Sie sagen: „Lassen Sie uns darüber bei einem guten Abendessen sprechen.“

Im Wirtschaftsenglisch verhält es sich genauso. Die einzelnen Sätze werden völlig anders formuliert, und auch die Wortwahl ist eine ganz andere. Wenn Sie Wirtschaftsenglisch sprechen, drücken Sie sich „gewählt aus“. Die Sprache ist gehoben, ähnlich dem Hochdeutschen. Business-Englisch hat einen ganz besonderen Stil: Aus ihm geht Klasse hervor, Stil, wie immer man das nennen möchte.

Wenn Sie also der Meinung sind, dass Sie sich ja sehr gut in der englischen Sprache unterhalten können, bedenken Sie bitte: Viele Worte werden in der Geschäftswelt völlig anders definiert.

Sie erinnern sich an den Unterricht in der Schule, in dem Sie gelernt haben, dass eine „group“ eine Gruppe ist. In der englischen Wirtschaftssprache ist damit allerdings ein Konzern gemeint. Wenn Sie nun den Gästen Ihres Unternehmens erklären wollen, dass „eine Gruppe von Mitarbeitern“ heute Abend gemeinsam mit ihnen essen gehen wird, kann das bei Ihren Geschäftspartnern für ein peinlich berührtes Lächeln sorgen.

Sie können nicht einfach etwas aus der deutschen Sprache in die englische übersetzen, ohne die Besonderheiten im Business Englisch zu beachten. Sprechen Sie beispielsweise von Ihrem Chef, so meinen Sie natürlich Ihren Vorgesetzten. Wenn Sie das nun einfach mit „Chief“ übersetzen, ist das schlichtweg falsch. Damit ist ein Vorgesetzter im amerikanischen Polizeiwesen gemeint. Im Englischen steht „Chef“ für einen Koch. Im Wirtschaftsenglisch ist Ihr Vorgesetzter Ihr Boss.

Sie sprechen mit Ihren Geschäftspartnern über Ihre Branche? Im Deutschen neigt man dazu, das Wort „branch“ zu verwenden. Leider ist das in diesem Zusammenhang falsch. Im Wirtschaftsenglisch steht „branch“ für eine Filiale oder Zweigstelle Ihres Unternehmens. Wenn Sie Ihren englischen Geschäftspartner zu den Preisen seiner Angebote befragen möchten, verwenden Sie natürlich nicht das Verb, das Sie in der Schule für „fragen“ gelernt haben, in diesem Fall „to ask“. Im englischen Geschäftsleben verwendet man „to inquire“, was so viel bedeutet wie „sich erkundigen“.

In einem Gespräch unter Geschäftspartnern kann Schulenglisch, selbst wenn man das Gymnasium besucht hat, unangenehm auffallen. Englische Geschäftspartner werden allerdings wahrscheinlich noch darüber lächeln und davon ausgehen, dass Sie mit der Zeit das richtige Vokabular beherrschen werden. Wer in einem global tätigen Unternehmen arbeitet, wird allerdings nicht nur mit englischen oder amerikanischen Geschäftspartnern zu tun haben: Gerade Geschäftsleute und Angestellte aus Indien oder den arabischen Ländern sind es, die großen Wert auf ein ausgezeichnetes Business-Englisch legen. Nicht-Englische Geschäftspartner aus anderen Ländern dieser Erde beherrschen Business-Englisch in der Regel sehr gut. Sie fühlen sich sehr häufig peinlich berührt, wenn deutsche Geschäftspartner das Wirtschaftsenglisch nicht beherrschen. Grundsätzlich macht das auf sie sogar einen unseriösen Eindruck.

Wirklich unangenehm fällt umgangssprachliches Englisch jedoch im Emailverkehr auf. Wer in einem globalen Unternehmen arbeitet, wird vielleicht nicht grundsätzlich in einer Position sein, in der persönlicher Kontakt zu Geschäftspartnern besteht. Doch die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus aller Herren Länder bringt auch Korrespondenz mit sich. Wenn Sie eine englische Email beantworten müssen, sollten Sie unbedingt die englische Grammatik beherrschen. Das notwendige Fachvokabular ist allerdings auch hier sehr wichtig. Wenn Sie in Ihrer Muttersprache einen Brief an Geschäftspartner schreiben, drücken Sie sich auch gewählter aus als in Ihrer gewohnten Umgangssprache. Es nutzt nichts, in Deutsch zu denken und dann den Text zu übersetzen. Gerade im schriftlichen Wirtschaftsenglisch müssen Sie den richtigen Ton treffen und nicht nur die Grammatik und die Rechtschreibung, sondern auch das Vokabular beherrschen.

Business-Englisch kann man auf unterschiedliche Arten lernen: Es gibt hervorragende Online-Kurse. Die Volkshochschulen und diverse Bildungsträger bieten Kurse an. Einen sehr guten Link möchten wir Ihnen auch nicht vorenthalten: https://www.englisch-hilfen.de/words/commercial_words1.htm

Hier finden Sie schnelle Hilfe für den Notfall, sollte Ihnen eine Begrifflichkeit nicht ganz klar sein. Doch verlassen Sie sich bitte nicht nur auf Webseiten, auf denen Sie Hilfe finden: Gutes Wirtschaftsenglisch ist, wie alles im Leben, Übungssache. Kleine Fehler sollten Sie nicht abschrecken, weiter zu lernen.

Wirtschaftsenglisch ist nun einmal anders als umgangssprachliches Englisch. Es ist weniger lebendig, viel steifer, nicht so bildhaft. Sie müssen sich klar überlegen, was Sie erreichen wollen. Vor allem hängt es auch von Ihrer Position und Ihrer Branche ab, welche Begriffe Sie – neben einem fließenden Englisch – lernen müssen. Grundsätzlich erfahren Sie in einem guten Kurs übrigens auch etwas über die Mentalität der potenziellen Geschäftspartner. Wenn man auf der globalen Ebene Geschäfte tätigen möchte, muss man das gute Wirtschaftsenglisch mit ein wenig Wissen über die kulturellen Besonderheiten verbinden.