Durch die Öffnung des Arbeitsmarktes innerhalb der EU, aber auch durch die immer stärker werdende internationale Zusammenarbeit werden Bewerbungen im Ausland, gerade auch in englischsprachigen Ländern, immer wichtiger – und das längst nicht nur angesichts der wenig rosigen Aussichten auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Doch gilt auch bei Bewerbungen: Andere Länder, andere Sitten. Während eine Bewerbung hier in Deutschland noch recht starren Formvorschriften unterliegt, sind diese Vorschriften in anderen Ländern schon variabler.

Die Grundlegenden Regeln eines Geschäftsbriefes sollten sie natürlich beherrschen und auch einhalten, aber gerade bei internationalen Stellenausschreibungen geht es auch darum, aufzufallen: Ein wenig Kreativität, die den Wiedererkennungswert Ihrer Bewerbung erhöht, kann hier sehr helfen – jedoch sollten Sie dieses Stilmittel sehr gewählt dosieren, schließlich ist eine Bewerbung eine ernste Angelegenheit.

Auch beim Lebenslauf sollten Sie vom klassischen chronologischen Modell abweichen: Gerade in den USA ist zwar weiterhin ein tabellarischer Lebenslauf populär, welcher jedoch bei der zuletzt ausgeführten Tätigkeit beginnt, um dann quasi rückwärts die wichtigsten Stationen ihres Lebens aufzuzeigen – Ihren zukünftigen Arbeitgeber wird ja hoffentlich ihre Arbeitserfahrung mehr interessieren als ihr Geburtsort.

Neben diesen eher grundsätzlichen Tipps, und der eigentlich selbstverständlichen korrekten Verwendung der englischen Sprache, die in einer Bewerbung auch entsprechend gewählt ausfallen sollte, gibt es jedoch noch mehr zu beachten: Gerade in den USA herrscht eine andere Mentalität, bezüglich der eigenen Selbsteinschätzung.

Während hier in Deutschland tendenziell eher „tiefgestapelt“ wird, kommt in Amerika ein Satz wie: „Ich habe das noch nie gemacht, werde es aber gerne versuchen“ weniger gut an. Das in diesen Landen weit verbreitete Selbstvertrauen sollte sich auch in Ihrer Bewerbung widerspiegeln. Denn während Sie hier in Deutschland mit einer solchen Bewerbung schnell als Angeber oder Hochstapler negativ auffallen würden: In der „neuen Welt“ ist auch die Mentalität anders, und vorsichtig formulierte Aussagen werden allzu schnell als Unsicherheit interpretiert, welche gerade in Führungspositionen, aber auch im allgemeinen alles andere als gern gesehen wird.

Selbstsicherheit, die auch schon in Ihrem Bewerbungsschreiben deutlich wird, ist oft der Schlüssel zum Erfolg. Hier gilt tatsächlich: „Klotzen statt Kleckern“, jedoch sollten Sie aufpassen, nicht zu dick aufzutragen – allzu offensichtliches Aufschneiden wird natürlich ebenso ungern gesehen wie hier in Deutschland, dennoch: Auf dem internationalen Arbeitsmarkt müssen Sie sich selbst viel stärker vermarkten und in Szene setzen, und sollten sich nicht scheuen, auch ein wenig zu schauspielern. Versuchen Sie, nicht nur den Eindruck zu vermitteln, der Richtige für den Job zu sein, sondern auch, dass Sie überzeugt sind, im nächsten Monat gleich anfangen zu können.